NRW Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am Montag, den 25. August 2025, in Duisburg 14 Bürgerinnen und Bürger für ihren mutigen Einsatz geehrt. Im Rahmen einer Feierstunde im Steinhof verlieh der Ministerpräsident die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen. Zudem sprach er elf weiteren Menschen eine Öffentliche Belobigung aus.
Am frühen Morgen des 26. März 2022, gegen 4.30 Uhr, ereignet sich auf der Wahnbachtalstraße zwischen Siegburg und Kaldauen ein schwerer Verkehrsunfall. In dem Wagen sitzen ein 17-jähriger Fahrer sowie seine beiden Freunde im Alter von 15 und 16 Jahren. In einer Kurve verliert der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug, das daraufhin von der Fahrbahn abkommt, gegen einen Baum prallt und in Flammen aufgeht. Durch die Wucht des Aufpralls werden die Türen deformiert und lassen sich nicht mehr öffnen. Die drei Jugendlichen sind im Auto eingeschlossen und können sich nicht selbst befreien.
Ein vorbeifahrender Autofahrer bemerkt den Brand, hält sofort an und versucht, die Türen aufzureißen. Kurz darauf trifft auch Ralph Gliewe auf dem Weg zur Arbeit an der Unfallstelle ein. Gemeinsam versuchen beide Männer mit Ästen die Scheiben einzuschlagen. Aus dem Fahrzeug ist die panische Stimme des 15-jährigen Jungen auf der Rückbank zu hören, während die beiden vorderen Insassen bereits das Bewusstsein verloren haben. Schließlich gelingt es den Helfern, das hintere rechte Fenster einzuschlagen und den 15-Jährigen aus dem Wagen zu ziehen.
Kurz darauf hält auch eine Busfahrerin an, sichert die Unfallstelle und bringt einen Feuerlöscher. Doch der Brand ist bereits außer Kontrolle geraten. Für den 17-jährigen Fahrer und seinen 16-jährigen Beifahrer kommt jede Hilfe zu spät. Die Feuerwehr kann den Brand zwar löschen, doch die beiden jungen Männer sind nicht mehr zu retten.
Nur durch das entschlossene und mutige Eingreifen von Ralph Gliewe überlebt der 15-jährige Junge. Für diesen selbstlosen Einsatz wird Ralph Gliewe mit der Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen geehrt.
Ministerpräsident Hendrik Wüst erklärte: „Das mutige Einschreiten eines Einzelnen kann Leben retten. Genau das haben die 14 Menschen, die die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten, bewiesen. Mit ihrem Einsatz befreiten sie ihre Mitmenschen aus Notsituationen, aus denen es ohne ihre Hilfe keine Rettung gegeben hätte. Für diese Zivilcourage haben sie unseren größten Respekt verdient.“
Auch Landtagsabgeordneter Sascha Lienesch nahm an der Feierstunde teil, um Ralph Gliewe persönlich zu gratulieren: „Es erfüllt mich mit großem Respekt und Dankbarkeit, dass ein Bürger aus meinem Wahlkreis eine solch hohe Auszeichnung erhält. Ralph Gliewe hat in einer Extremsituation gezeigt, was Zivilcourage bedeutet. Er ist ein Vorbild für uns alle.“
Mit der Auszeichnung wird einmal mehr deutlich, wie wichtig Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein für unsere Gesellschaft sind. Ralph Gliewe hat mit seinem Handeln ein Leben gerettet und damit ein starkes Zeichen für Mut und Menschlichkeit gesetzt.
Hintergrund:
Die Rettungsmedaille zeichnet Menschen aus, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens andere Menschen aus einer lebensbedrohlichen Notlage retten. Die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen wird seit 1951 auf der Grundlage des Gesetzes über die staatliche Anerkennung für Rettungstaten des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. Mit ihr werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens andere Menschen aus einer lebensbedrohlichen Notlage gerettet haben. Bisher wurde die Medaille aus massivem Silber an über 1.300 Bürgerinnen und Bürger verliehen.
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