Bild: Boubacker Sahnoun
Das Innenministerium Nordrhein-Westfalen hat die Ergebnisse des Projekts „Euphrat“ vorgestellt. Über anderthalb Jahre lang untersuchten das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) und die Sicherheitskooperation Ruhr, ob sich innerhalb der syrischstämmigen Bevölkerung in NRW clanähnliche oder organisierte kriminelle Strukturen entwickeln.
Das Ergebnis: Hinweise auf Clankriminalität oder organisierte Kriminalität gibt es bislang nur vereinzelt. Auffällig ist jedoch ein deutlicher Anstieg von Gewaltkriminalität unter jungen syrischen Tatverdächtigen. Rund 38 Prozent der von Syrern begangenen Straftaten entfallen auf Rohheitsdelikte und Taten gegen die persönliche Freiheit – ein überdurchschnittlich hoher Anteil im Vergleich zu anderen Gruppen.
Innenminister Herbert Reul betonte, wie wichtig es sei, kriminelle Strukturen frühzeitig zu erkennen, bevor sie sich verfestigen. Das Projektteam hat dazu umfangreiche Daten aus Polizei und Ausländerbehörden ausgewertet und Interviews mit Fachleuten geführt.
Auch das Landeskriminalamt und die Polizeibehörden in NRW werden das Thema weiter eng begleiten und prüfen, ob zusätzliche Maßnahmen – etwa Waffen- oder Messerverbote für besonders auffällige Personen – erforderlich sind.
„Sicherheit entsteht nicht von allein. Wer Probleme klar benennt und Ursachen früh erkennt, kann verhindern, dass sich neue Strukturen der Kriminalität überhaupt erst festsetzen. Entscheidend ist, dass wir hinschauen, handeln und konsequent bleiben.“ so Sascha Lienesch.

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