Delegationsreise des NRW-Integrationsausschusses nach Kanada

03.06.2024
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Sechs Tage lang war der Landtagsabgeordnete Sascha Lienesch, der ordentliches Mitglied des Intergrationsausschusses ist, mit Mitgliedern des Ausschusses auf Delegationsreise in Kanada.

Das Programm war sehr umfangreich: In den sechs Tagen, in denen auch die zwei Reisetage inbegriffen waren, bereiste die Gruppe die drei kanadischen Städte Montreal, Ottawa und Toronto. Insgesamt nahmen sie 21 offizielle Termine wahr. Alles drehte sich rund um das Thema "Integration"; insbesondere darum wie die Kanadier dieses Thema angehen.

"Das waren anstrengende, aber sehr spannende und interessante Tage in Kanada. Wir wurden in der jeweiligen Stadt von Mitarbeitern des deutschen Auswärtigen Amtes begrüßt. In Montreal und Toronto vom jeweiligen Generalkonsulat und in Ottawa durch die stv. Botschafterin", berichtet Lienesch nach der Reise von seinen Erfahrungen.

Es fand ein Termin mit dem IRCC, dem "Zuwanderungsministerium" Kanadas auf Bundesebene, sowie ein Gespräch mit dem Integrationsausschuss des Parlamentes von Kanada statt. Anschließend verfolgten die Delegierten einen Fragestunde im Parlament, welche laut Lienesch "doch anders abläuft als in unserem Landtag".

Darüber hinaus traf die Gruppe einige Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die sich im Auftrag der Regierung mit verschiedenen Programmen um die Integration von Einwanderern kümmern. Sie bieten unter anderem Sprachkurse, Unterstützung bei der Jobsuche und Kurse zum Kennenlernen der kanadischen Kultur an. Auf diese Weise sollen die Migranten schnell integriert werden.

Das sehr bekannte "Punkte-Programm" zur Einwanderung wurde den nordrhein-westfälischen Parlamentarieren ebenfalls vorgestellt sowie andere Wege ins Land zu kommen. Die Migrationssituation Kanadas ist rein geographisch schwer der in Deutschland zu vergleichen. Das Ziel der Delegation war es aber, das System kennenzulernen und ggf. auch Aspekte zu finden, die in Deutschland zu Verbesserungen führen könnten. Viel wert legen die Kanadier z. B. auf die Arbeitsmarktintegration. Jeder Einwanderer, auch ein Flüchtling oder ein Asylbewerber, erhält direkt nach Einreise eine Arbeitserlaubnis und es wird versucht, der Person einen Job zu vermitteln. Auf diese Weise sind die Einwanderer schnell eigenständig und können sich finanziell selbst versorgen.

Lienesch ergänzt: "Im Humber-College wurden uns dann noch der Bereich der technischen Studienfächer inkl. der Labore vorgestellt. Zudem hatten wir dort die Möglichkeit zu Gesprächen mit internationalen Studierenden. Natürlich habe ich sie da nach ihren Möglichkeiten gefragt,  im Anschluss an ihr Studium in Kanada zu bleiben."