Ehrenamtskarte wird weiterentwickelt

18.12.2025
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Ehrenamt ist eine tragende Säule unseres Zusammenlebens in Nordrhein-Westfalen. Ob im Sportverein, in der Jugendarbeit, in sozialen Initiativen, im Umwelt und Naturschutz, in Glaubensgemeinschaften oder bei Feuerwehr und Katastrophenschutz: Ohne freiwilliges Engagement würden viele Bereiche nicht funktionieren. Laut Ehrenamtsatlas NRW 2024 engagieren sich über 9 Millionen Menschen, also rund 54 Prozent der Bevölkerung.

CDU und Bündnis 90 Die Grünen greifen diese Bedeutung mit dem Landtagsantrag „Ehrenamt: Ehrensache!“ auf und wollen die Anerkennung für Engagierte im Alltag spürbar stärken. Hintergrund ist, dass die Anforderungen an viele ehrenamtliche Strukturen in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind, während aus vielen Bereichen zugleich ein Rückgang oder zumindest eine stärkere Belastung des Ehrenamts gemeldet wird. Bürokratie, komplexe Abläufe etwa bei Förderung, Verwaltung und Organisation sowie neue gesellschaftliche Herausforderungen erhöhen den Druck auf Vereine und Initiativen.

Ein zentraler Ansatz des Antrags ist deshalb, die Ehrenamtskarte NRW weiterzuentwickeln. Die Zugangsvoraussetzungen sollen abgesenkt werden, sodass die Karte künftig bereits bei mindestens 200 Stunden Engagement im Jahresdurchschnitt möglich ist. Gleichzeitig soll der Zugang auch dann eröffnet werden, wenn eine Aufwandsentschädigung gezahlt wird, sofern diese die steuerlichen Freibeträge der Ehrenamts oder Übungsleiterpauschale nicht übersteigt.

Zudem soll die Attraktivität der Karte durch mehr teilnehmende Kommunen und zusätzliche Angebote weiter steigen. Weitere Landeseinrichtungen wie Landesmuseen sollen als mögliche Partner geprüft werden. In Kampagnen soll stärker über Vorteile und Nutzung informiert werden, um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Ergänzend wird angeregt, in einem Pilotprojekt, etwa mit Rheinland Pfalz, zu testen, wie eine grenzüberschreitende Anerkennung der Ehrenamtskarte umgesetzt werden kann, um perspektivisch auf eine bundesweite Gültigkeit hinzuwirken.

Insgesamt zielt der Antrag darauf, Ehrenamtliche zu entlasten, Bürokratie abzubauen und die Ehrenamtsstrategie des Landes kontinuierlich weiterzuentwickeln.