Entwicklung der Kriminalität gibt Anlass zur Sorge

22.02.2023
Pressemitteilung

Zahlen im Rhein-Sieg-Kreis unter dem Landesdurchschnitt

Nachdem Innenminister Herbert Reul die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2022 für Nordrhein-Westfalen vorgestellt hat, hat auch der Rhein-Sieg-Kreis seine Zahlen veröffentlicht.

Insgesamt ist die Kriminalität im Kreisgebiet zwar um 8,57 Prozent gestiegen, die Polizei im Rhein-Sieg-Kreis konnte die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen im vergangenen Jahr jedoch um fast neun Prozent steigern. Damit hat sie erneut gute Arbeit bewiesen. Die Aufklärungsquote blieb, trotz der höheren Belastung durch die wachsende Gesamtkriminalität, mit 53,87 Prozent stabil. Sie lag sogar leicht über dem Landesschnitt von etwas mehr als 50 Prozent.

In den einzelnen Städten im Wahlkreis des Landtagsabgeordneten Sascha Lienesch lag die Steigerung der Anzahl der Delikte zum Teil weit unterhalb des Landeswerts: So wurden im Jahr 2022 in Siegburg 3.780 Straftaten begangen, was einer Steigerung von 12,57 Prozent entspricht. In Lohmar hingegen wurden 1.033 Verbrechen ausgeübt; folglich 3,46 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Im Stadtgebiet Sankt Augustin hingegen fanden 3.478, sprich 9,58 Prozent mehr, Delikte statt.

„Auch wenn der Anstieg der Fallzahlen deutlich unterhalb der Landeszahlen liegt, finde ich besorgniserregend, dass im Kreisgebiet Raubdelikte um 16,52 Prozent zugenommen haben und mit einem Zuwachs von 17,58 Prozent vermehrt Körperverletzungen begangenen wurden. “, kommentiert NRW-Innenpolitiker Sascha Lienesch die von Landrat Schuster vorgelegte Statistik.

Der Anstieg der Kinder- und Jugendkriminalität im bundesweit einwohnergrößten Landkreis gibt Lienesch ebenfalls zu denken: insgesamt 1.755 bzw. 20,46 Prozent der Tatverdächtigen waren zur Tatzeit noch keine 21 Jahre alt. Seiner Einschätzung nach ist dieses zunehmende Verhalten, welches gleichermaßen landesweit zu beobachten war, auf die pandemiebedingt fehlenden Schul- und Freizeitangebote, bei denen der gewaltlose, soziale Umgang erlernt oder gefestigt werden kann, zurückzuführen.

Abschließend betont Lienesch: „Der Innenausschuss des Landtags wird sich nun intensiv mit der Statistik sowie den verschiedenen Phänomenbereichen auseinandersetzen. Die Gründe für den Anstieg der Kriminalität sind vielfältig. Der strikte Kurs der Landesregierung muss fortgesetzt werden. Das gilt insbesondere bei der Einstellung von neuen Polizeianwärterinnen und -anwärtern.“