Rede zu St. Martins-Zügen in NRW (Antrag AfD)

07.11.2025
Rede

St. Martin steht für Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe und Gemeinschaft. Diese Werte sind es, die unser Land zusammenhalten – und die den Zauber der Martinsumzüge in unseren Städten und Dörfern ausmachen. Wenn Kinder stolz ihre Laternen tragen, Eltern, Vereine, Kirchen, Kitas und Schulen gemeinsam feiern, dann spürt man: Hier leben Menschen füreinander. Das ist gelebte Heimat – und diese Tradition verdient unseren Schutz und unsere Unterstützung.

In einer aktuellen Landtagsdebatte hat die AfD versucht, die Sicherheitskosten rund um Martinszüge und Weihnachtsmärkte politisch zu instrumentalisieren. Doch wer St. Martin wirklich verstanden hat, weiß: Der heilige Martin sah im frierenden Bettler nicht seine Herkunft oder Religion – sondern den Menschen in Not. Diese Geste steht sinnbildlich für Menschlichkeit – und damit im klaren Widerspruch zur Politik der AfD.

Natürlich ist es richtig, dass Veranstaltungen Sicherheitskonzepte brauchen und diese Kosten verursachen können. Doch pauschale Aussagen helfen hier nicht weiter. Sicherheit ist lokal verschieden – und es ist ein Unterschied, ob man einen Martinszug oder einen großen Weihnachtsmarkt absichert.

Zudem zeigen aktuelle Aussagen des Städte- und Gemeindebunds, dass gestiegene Sicherheitskosten nicht zu gehäuften Absagen geführt haben. Die allermeisten Umzüge und Märkte finden statt – unterstützt von Polizei, Feuerwehr und vielen Ehrenamtlichen, die Verantwortung übernehmen und Gemeinschaft leben.

Das Land hat bewusst keine neuen, strengeren Vorschriften erlassen, die Kosten in die Höhe treiben würden. Ein Handlungsleitfaden des Innenministeriums gibt lediglich Empfehlungen – die Verantwortung liegt dort, wo sie hingehört: vor Ort.

Die St.-Martins-Tradition lebt nicht von Schaufenster-Anträgen, sondern von Herz, Engagement und Zusammenhalt. Von Menschen, die sagen: Ich mach mit. Ich teile. Ich bin dabei.

Diese Menschen verdienen Respekt – keine politische Vereinnahmung.